Der Glanz vergangener Jahrhunderte ist in Interlaken längst verblasst und ist vom billigen Glamour des überteuerten Kommerzes ostasiatischer Touristen abgelöst worden. Was aber bleibt ist die unvergleichliche Erhabenheit majestätischer Berge.
Interlaken, Glanz im Jugendstil
Nachdem die Eidgenossen aber dem Kasino nach kurzer Zeit per Gesetz die Lizenz entzogen, dauerte es nicht lange, bis „neueste Medizinische Erkenntnisse“ im ausgehenden 19.ten Jhd. auch der Molke den Garaus machten. Was blieb ist ein kleiner Kurgarten, mit einem reizenden, im skandinavischen Holzbaustil errichteten, Kurhaus und einem Kasino, das nicht nur von spielsüchtigen Chinesen besucht wird.
Das daneben liegende HAPIMAG Belvedere strahlt nach außen den etwas unterkühlten Charme der Postmoderne, ist aber in seiner Einrichtung ein Musterbeispiel des klassischen Schweizer Bauhaus mit klaren funktionalen Möbeln in angenehmer Farbgebung. Übertroffen nur von der Zuvorkommenheit und Freundlichkeit von Personal und Management.
Eiger, Mönch und Jungfrau
Von hier startet auch die Jungfraubahn ihre Fahrt durch das Gebirge auf das Jugfraujoch und zurück. Wir beschließen, die für diesen Abstecher von der kleinen Scheidegg auf 3.500m notwendigen hundert Franken pro Person lieber in Kaffee und Kuchen im nostalgischen Hotel Des’Alpes zu investieren und den Rest für ein exquisites Dinner im Belvedere aufzuheben.
Diese Wanderung ist auch im Winter dank gepflegter Winterwanderwege ein Genuss und trotz der Hochgebirgslage von etwas mehr als 2000m im Sommer auch mit Kinderwagen zu gehen.