Ein Fahrt ins Blaue des sizilianischen Nordens durch die Madonie führt zu überraschenden Kunstwerken aus Beton, groß wie Hochhäuser oder fantasievoll wie Töpferkeramik.
Antonio Presti
Er entschloss sich, seiner wirtschaftlich darniederliegenden Heimat durch den Bau von Monumenten der Kunst in Beton wieder zu neuer Bedeutung zu verhelfen. Im Laufe der Jahre schuf er mit der „Fiumara d’arte“ einen Skulpturenpark, der nach teilweise langwierigen Streitereien vor Gericht zum Regionalpark erklärt wurde.
Antonio Presti erzählt: „Wer sich für zeitgenössische Kunst interessiert, reist nach London, New York, Berlin oder Barcelona! Er geht in Museen, auf Vernissagen – dorthin wo das Leben brodelt. In Sizilien findet man hingegen Kunst unter freiem Himmel, in Harmonie und manchmal im Kontrast mit der Landschaft schafft sie eine neue Symbiose, die vor allem eins hervorruft: Erstaunen!“
Die offizielle Eröffnung der „Fiumara d’arte“ fiel absurderweise mit ihrer Sperrung zusammen: am gleichen Tag wurde ein Erlass gegen Finestra sul mare bekannt gegeben. Besetzung von Gemeingut und unrechtmäßigem Bau, denn Strände und Flußtäler sind staatliches Gelände. Fünf Gerichtsverfahren werden gegen die Kunstwerke der Fiumara eingeleitet und somit wird auch die Fertigstellung von Werken anderer Künstler – wie der Spanier Edoardo Chillida, Fausto Melotti und Arnaldo Pomodoro – gestoppt. Die Bürgermeister ziehen sich zurück und Presti steht ganz alleine vor der Justiz, lediglich von der Presse und der Künstlerwelt unterstützt.
Die Route durch die Fiumara d’Arte
Wer mehr über die Geschichte und die Hintergründe dieser Kunstwerke erfahren möchte, findet die Beschreibung zu den einzelnen Werken in der Broschüre im Archiv für Traumwanderer und die Route mit GPS-Daten hier:
Abendessen am Meer
