Wir wandern rund von Simonshofen durch lichten Kiefernwald, unter blühenden Apfelbäumen und Weidenkätzchen. Höhepunkt ist die Geschichte des reichsunmittelbaren, freien Ritterguts Neunhof und natürlich das Bier aus der Brauerei Wiethaler.
Vom Kriegerdenkmal in Simonshofen, oberhalb der großen Pferdekoppel, gehen wir mit dem blauen Punkt in Richtung Dorfcafé und biegen unmittelbar davor rechts in die schmale Gasse Richtung Bullach. Wo dieser den Wald wieder verlässt, biegen wir links ab, auf den Waldweg mit dem blauen Kreuz, der uns direkt nach Bullach führt. Linker Hand sind moderne Obstplantagen, in denen die Bäumchen an Stahlseilen gezogen werden, die eine Maschinenernte ermöglichen. Kurz vor dem Ort ist eine vollautomatische Hühnerfarm, die jeden Tag etwa 5.000 Eier produziert. Hier geht auch die Landwirtschaft in ein neues Zeitalter.
In Bullach halten wir uns dann südlich in Richtung Neunhof, bis der Wald den Hainbüchachgraben plötzlich nach links quert und hundert Meter steil in einem ausgewaschenen Hohlweg hoch zu einem Forstweg führt. Kurz vor Neunhof ist dann linker Hand eine kleine Schlucht, die der Bach tief aus dem Sandstein herausgewaschen hat, was den Neunhofer Herren vor mehr als dreihundert Jahren einen perfekten Steinbruch für Schloss und Kirche beschert hat.

Der Wirt erzählt uns mehr aus der ungewöhnlichen Geschichte von Neunhof, der Hauptstadt eines ehemaligen, reichsunmittelbaren Rittertums:
„Vor über neunhundert Jahren gegründet, wurde Neunhof 1279 Sitz eines Hochgerichts der fränkischen Schlüsselberger. Diese hatten Neunhof und einige Orte in der Umgebung von König Rudolf I. als Kriegslohn für die Entsendung fränkischer Ritter in die Schlacht auf dem Marchfeld gegen den böhmischen König Ottokar II. vor Wien erhalten.
Nachdem der letzte Schlüsselberger siebzig Jahre später starb, wurde das Lehen an die Nürnberger Burggrafen vergeben, der es vor sechshundert Jahren an den Nürnberger Patrizier Pirckheimer verkaufte. Seitdem hat sich Neunhof zu einem repräsentativen Herrschaftssitz eines reichsunmittelbaren Ritterguts entwickelt, das zuletzt im Besitz der Welser war. Mit der napoleanischen Neuordnung wurde nicht nur Franken sondern auch das Freiherrlich von Welsersche Patrimonialamt Bayern zugeordnet.“

Eine rundum gelungene Wanderung.