Einst Hauptstadt des weströmischen Reiches war Ravenna mir bisher nur als die Stadt Theoderichs, des Königs der Ostgoten bekannt. Das ist richtig, dort steht sein Mausoleum, aber das Weltkulturerbe Ravenna hat mehr Beachtung verdient – Stadtplan im Archiv!
Die Geschichte der Galla Placidia von Ravenna

Es ist die Zeit der Völkerwanderung, 400 Jahre nach Christi Geburt. Das ehemalige römische Reich geteilt in Ost und West, Konstantinopel und Ravenna. In Konstantinopel kommt ein Mädchen als Tochter Kaiser Teodosius um 390 zur Welt, wird auf den Namen Galla Placidia getauft und mit fünf Jahren zusammen mit ihrem zehnjährigen Halbbruder Honorius nach Ravenna verschifft.
Der oströmische Kaiser will seinen Sohn zum Herrscher des weströmischen Reiches machen. Stilicho, in dessen Haushalt in Ravenna sie erzogen werden, ist weströmischer Heerführers, seine Frau eine ehemaligen Pflegetochter Theodosius.
Von Rom über Gallien und Spanien zurück nach Ravenna
Flucht nach Konstantinopel und triumphale Rückkehr nach Ravenna
Theodosius ernennt Gallas fünfjährigen Sohn Valentinian zum Cäsar, verlobt ihn mit seiner zweijährigen Cousine und sendet alle drei mit einem Heer zurück nach Italien, um dort den Anspruch auf den Kaiserthron zu manifestieren. Als 425 Ravenna zurückerobert ist, wird die inzwischen wieder als Augusta restaurierte Galla Placidia Regentin des Weströmischen Reiches, das inzwischen Gallien und Spanien an germanische Stämme verloren hatte. Hier plant sie ein bis heute einzigartiges Mausoleum, für Ihren Bruder, ihren Mann und sich selbst.
Illyrien wurde an das oströmische Reich abgetreten, Pannonien – das südliche Ungarn zwischen Kärnten und der Donau – an die Hunnen König Rugilas, als Lohn für 60.000 Söldner die einer der Heermeister Galla Plaidias 433 angeworben hatte, um damit seinen Anspruch als oberster Militär durchzusetzen. Dort siedelten aber bis dahin die Ostgoten, die dadurch gezwungen waren, nach Makedonien umzusiedeln. Und das war der Anfang vom Ende des weströmischen Reiches.
Wieder beginnt die Geschichte Ravennas in Konstantinopel
Um Teoderich samt seinen Ostgoten loszuwerden, entsendet ihn 489 der oströmische Kaiser Zenon als seinen Stellvertreter nach Italien mit dem Auftrag den weströmischen Kaiser Odoaker in Ravenna zu stürzen, um West und Ostrom wieder zu vereinigen. Drei Jahre zog Theoderich mit 20.000 Soldaten und weiteren 80.000 Ostgoten durch Norditalien und besiegte mit wechselndem Glück die römischen Armeen. Ravenna konnte er jedoch nicht erobern, da dies damals vom Meer aus versorgt werden konnte. Erst ein scheinbarer Waffenstillstand mit Odoaker brachte die Wende: Bei einem geinsamen Treffen lies er Odoaker und seine Familie ermorden, angeblich aus Vergeltung für die vorhergehende Auslöschung der Famillie Rugilas, des Hunnenkönigs, durch die Römer.
Zu diesem Zeitpunkt war Galla Placidia schon 40 Jahre Tod, gestorben in Rom und ist vermutlich nie in ihrem Mausoleum in Ravenna beigesetzt worden.
Was blieb sind Mausoleen
Auch Theoderichs Mausoleum ist einzigartig. Es liegt außerhalb der alten Stadtmauern am alten Hafen und wurde als zweigeschossiger Rundbau mit einer gewaltigen Kuppel erbaut. Es geht die Sage, dass Theoderich prophezeit wurde, das er einst von einem Blitz erschlagen werde. Der kluge Mann baut vor: der Riss in dem mehr als 300 Tonnen schwerer Dachstein stammt von einem Gewitter, bei dem Theoderich in seinem Mausoleum Schutz suchte, ein gewaltiger Blitz einschlug und er unbeschadet davonkam! (Weiter als bis zur Mole am Hafen, hätte man damals das Monstrum aus dalmatinischem Kalkstein auch nicht gebracht).
Orthodoxe Christen verbannen Arianer
Zeit für einen Kaffee!

www.ristorantelagardela.com. Typische Spezialitäten der Emiglia Romana, das 3 Gänge Abendmenü mit Wasser und Kaffee 25.-€.
Wie gut, dass direkt vor dem Ausgang der Basilika die Via Argentario mit einigen Bars aufwartet. Die nächste Gasse links bringt uns zum Pliazza del Popolo und dem Abendessen mit typischer Küche aus der Region näher.
Wir ziehen nach dem Abendessen noch hinaus nach Classe, um am nächsten Morgen die romanische Hallenbasilika Saint‘ Apollinare Nuovo zu besichtigen, die durch ihre lichte Weite und natürlich die Mosaiken vom Heiligen und seinen Schäfchen begeistert.
