- Das Künstlerdorf Trarego
- Frühling unter Palmen
- Von Cannobio nach Carmine Superiore
- Kamelienblüten und Zitronen in Cannero
Der Frühling liebt Cannero-Riviera, warum sonst sollte er hier schon Anfang März die Kamelien blühen lassen und die Luft mit dem Duft der reifen Zitronen parfümieren? Beim Bummel durch diesen kleinen Ort am Lago Maggiore bleibt Zeit zum Genießen für Augen, Ohren und Sinne und viel Zeit für eigene Entdeckungen.
Ferienanlage am neuen Hafen

Viale delle Magnolie 7,
28821 Cannero Riviera,
HAPIMAG Cannero
Noch ehe wir südwestwärts den Cannero überqueren, grüßen die ersten Kamelien am Kinderspielplatz. Hier sind die Kleinen erst mal ein paar Minuten gut aufgehoben und wir genießen die Bank mit Blick über den Lago Maggiore und die Frühlingssonne.
Ganz so harmlos wie der Cannero unter der Fußgängerbrücke hindurch gurgelt ist er wohl nicht immer. Nach einem heftigen Gewitter mit Platzregen hat er 1829 die alte Kirche mit sich gerissen und in den See gespült. Die Murales am Rathausplatz erzählen uns später diese und andere Geschichten in dramatischen Bildern.
Am Campingplatz vorbei (ziemlich klein und beengt, vom Strand durch die Promenade getrennt) nehmen wir die steile, schmale Treppe zwischen den Häusern zur Via IV Novembre und entdecken nach wenigen Schritten die Lourdes-Grotte unterhalb der Kirche.
Ein Stückchen weiter über die Hauptstrasse beginnt der Wanderweg nach Oggiogno
Die Lourdes Grotte von Cannero
Wir sehen über dem einfachen Holzkreuz links, hoch oben am Berg die Häuser von Oggiogno über die Bergkante blicken. Aber dorthin gehen wir morgen. Die Kirche St.Georg, nach dem Unglück ein ganzes Stück vom Cannero entfernt wieder aufgebaut, muss man nicht besuchen: Kalt, finster und düster umfängt sie den Eintretenden. Der in einem Glassarg aufgebahrte Heilige (im westlichen Seiten schiff oben) erinnert ein wenig an Schneewittchen und die sieben Zwerge.
Piazza Muncipio und Süßes
Wir gehen weiter in die Via Pietro Bottacchi über die Fußbrücke direkt unterhalb der Hauptstraße Richtung Via Dante Aligheri. Oberhalb der Kreuzung zur Via Guglielmo Marconi ist die Pasticceria „Ai Castelli“.
Hier genießen wir das köstliche Gebäck auf der Terrasse bei einem guten Kaffee. Wir entdecken Windbeutel und Granatsplitter in Miniaturausgabe – die Heimat grüßt uns im fernen Italien.

Aperol Spritz mit Blick auf den See

Der Blick auf die Villen am Westufer des Sees bleibt bei einer skurrilen Skulptur hängen: Ein überdimensionaler Stuhl mit zwei exorbitanten bunten Seidenschirmen grüsst herüber. Wir nehmen das als Anlass durch den Torbogen bei der Bar zm alten Hafen und dann durch die ehemaligen Weinberge auf der Via alle Vigne zu wandern und die Aussicht über die Villengärten bis nach Luino zu genießen. Als wir genug haben, gehen wir zurück und am Ufer entlang wieder zur Ferienanlage.
Zum Abendessen verschmähen wir das dort gelegen Restaurant Magnolia -unfreundliche Bedienung und mittelmäßiges Essen- und gehen die Via Dante Alegheri hoch, zur Trattoria „da Gino und Gabi“, die wir heute direkt gegenüber der Pistacceria entdeckt haben. Wir essen hervorragend Weinbergschnecken, Tomatensuppe, Salat mit Grana-Käse und Walnüssen, geschmortes Kaninchen und selbst gemachte Ravioli und eine Flasche Cannonao „La Bombarde“ aus Sardinien. Ein Gedicht – wir kommen wieder!
