Frühlingsblumen in Sirolo

Denn heute geht’s erstmal an den Strand. Das Meer ist herrlich, hat mindestens 20° und leuchtet türkis wie in der Karibik. Wir genießen die Sonne, bestaunen das rege Treiben um uns herum. Hier tragen alle Damen Bikini, das Oberteil von handbreit bis zur Kategorie Gleitschirm. Wir schlürfen wieder den feinen Plastikbecher Espresso und irgendwann ziehen dicke, schwarze Wolken über uns hinweg. Darauf habe ich schon gewartet – dank Meteosat – denn Sonne haben wir für den ersten Versuch auch unterm Sonnenschirm genug abgekriegt.

Also ab ins WoMo, kaum oben am Campingplatz angekommen kracht es fürchterlich und schüttet wie aus Eimern – so blitzartig kenne ich das nur aus Singapur! Prima Gelegenheit den vertagten Frühstückssekt jetzt mit ein bisschen Käse und Salami nachzuholen und dann – Siesta!

Pünktlich um acht ist das Gewitter vorbei und wir steigen hinunter zum Stadtstrand von Sirolo um bei den Fischlokalen zu Abend zu essen – ob die überhaupt noch offen haben bei diesem Wetter? Der eine klappt gerade alle Stühle zusammen, beim anderen sitzt kein einziger Gast – nein wir wollen jetzt nicht wieder zurück, den ganzen Berg hoch nach Sirolo.

Doch wir haben Glück bei „Arturo“ sitzt nicht nur die Strandwache, sondern auch einige andere Gäste. Die Speisekarte an der Tafel liest sich wie ein Biologiebuch für Meerestiere auf italienisch natürlich. Also kommt auf einem großen Tablett die Ausbeute an Fischen von dunkelblau und riesig bis zartrosa und bezwingbar. Wir entscheiden uns für den Rosa und lernen auf der Rechnung dass es „Rana Pescatrice“ war – sieht aus wie Seeteufel und schmeckt grandios. Wenn man weiss, dass der größere Teil Kopf und Rückgrad ist, muss man nicht den kleinsten nehmen. Es ist eine schöne Stimmung, angenehme Musik, warm und trocken mit einem tollen Blick aufs Meer – was will man mehr?

Auf dem Heimweg ist es schon stockfinster und wir verlassen an einer Kurve die Strasse, um den Fußweg durch den Wald als Abkürzung zum Zeltplatz zu nehmen. Plötzlich sind wir im Zauberwald der Feen: Tausende von tanzenden und blinkenden Lichtlein begleiten uns durch den finsteren Kiefernwald. Die Glühwürmchen feiern heute Hochzeit – so etwas fantastisches haben wir noch nicht erlebt – so ein schöner Abschluss für einen traumhaften Tag – Romantik pur!