Fröhliche Weihnachten

Wie jedes Jahr sind wir überrascht,  wie schnell die letzten Tage und Wochen verflogen sind und wie vollgepackt das ganze Jahr mit Verpflichtungen, Aufgaben und Überraschendem war, wo wir uns doch vorgenommen hatten, das Ganze heuer mit mehr Bedacht und weniger Hektik zu meistern.

Leider habe ich trotz mancher Versuche dafür auch noch kein Patentrezept gefunden, aber doch ein paar Rituale, die mir helfen, die Freude am Alltag nicht zu verlieren. Dazu gehört der Wunschzettel für Weihnachten, der mir und meinen Lieben durch die Adventszeit hilft.

Der erste Advent, mit der einen Kerze am Adventskranz, die schummrig besinnliches Licht verbreitet ist zum Wunschzettel schreiben eigentlich vorbestimmt, aber … manchmal brennen dann doch schon zwei Kerzen, bis ich soweit bin. Ein bisschen darauf einstimmen muss ich mich nämlich schon, um überhaupt noch alles Wichtige, was in diesem Jahr war, noch zusammen zu sammeln.

Irgendwann sitzen Petra und ich dann doch am späten Abend bei den ersten Selbstgebackenen (von Petra natürlich, nicht von mir) und Glühwein am Tisch, haben die Buntstifte ausgepackt und schreiben, was uns das Jahr über so bewegt hat. Schöne Momente wie die Urlaubstage, weniger Schöne wie das Kranksein oder andere Tage, die einfach nur sein mussten, damit sich die Welt weiter dreht. Und dann, nach zwei, drei Seiten schreiben bin ich plötzlich soweit, mir zu überlegen, was mir Freude machen würde.

Dazu gehört natürlich die kommende Weihnachtszeit: „Kommen die Kinder? Wo feiern wir eigentlich Heilig Abend? Wann gehen wir in den Gottesdienst und bei welchem Pfarrer – die Konfession spielt eigentlich keine Rolle, wenn wir weit genug vom Weihrauch wegsitzen!“

Und was könnte ich mir wünschen? Spätestens jetzt wird’s knifflig, denn es geht ja vor allem auch darum, was könnte ich schenken! Also still und heimlich ein neues Blatt Papier und ein paar Geschenkideen nebenbei notieren, während mir klar wird, dass ich eigentlich alles habe, was ich so brauche – wenn man von dem Schweizer Taschenmesser absieht, das mir die Security in Thailand geklemmt hat.

Haben wir früher noch die Wunschzettel mit den Kindern draußen auf der Terrasse unter den Tannenbaum mit den elektrischen Lichtern für den Weihnachtsengel gelegt, so werden sie heute gescannt und per email versandt, um bei einer verteilten Familie den Weihnachtsengel nicht zu überfordern. Jetzt kann die Adventszeit, die Vorbereitung auf Weihnachten beginnen!

Heute Abend gehen wir auf den Weihnachtsmarkt, um tief einzutauchen in die Gerüche, die Lichter und die vorweihnachtliche Stimmung. Wir fangen mit „Zwaa im Weckla“ an, bestaunen die Leuchtsterne, Duftkerzen, Laubsägearbeiten mit weihnachtlichen Motiven, die Weihnachtspyramiden aus dem Erzgebirge und die echt preußischen Nussknacker aus China. Die Weihnachtskrippe in der Kirche gegenüber zeigt die Heilige Familie noch auf Herbergssuche, wenn auch in der Krippe auf dem Weihnachtsmarkt schon das Kindlein liegt. Dort hinten unter den Tannen spielt der Posaunenchor weihnachtliche Weisen und ich entdecke, wie hinter dem riesigen Bombardon ein Weihnachtsengel hervor spitzt.

Jetzt kann Weihnachten kommen!

Damit wir die Weihnachtsstimmung ganz lange mit ins nächste Jahr nehmen können, erzählt uns Petra von ihrem Trick mit dem sprechenden Weihnachtsengel von unserer Krippe. Den wird sie nämlich nicht wegräumen, sondern ihn und seinen Papierkorb wieder das ganze Jahr mit sich rumtragen. Doch hören Sie selbst: