Auch wenn das Jahr wie unser Leben im letzten Viertel steht, liegt es an uns allein, was wir damit machen.
Trübsal blasen und über das Nebelwetter mosern oder hinausziehen und im Sonnenschein Drachen steigen lassen:
DRACHEN IM HERBST
In bunten Farben leuchtet nun die Welt,
eh‘ sich zum Ende neigt des Sommers Reigen.
Leis fallen gold‘ne Blätter von den Zweigen
und lachend springen Kinder über‘s Feld und
lassen lustig ihre Drachen steigen.
Hoch ziehen die papiernen Vögel in die Luft,
in deren Vlies der Wind sich raschelnd fängt.
Von den Kartoffelfeuern schwebt der Duft
mit dem Geruch von Kraut und Mais vermengt
hangwärts, wo sich der Rauch zu Schwaden drängt.
Ein zarter Silberschleier hüllt das Land,
hält Berg und Tal in seinem Netz gefangen.
Doch gegen Mittag lässt der Sonne Brand
den Nebel nur in Spinnennetzen hangen
und rings die Welt in gold‘ner Fülle prangen.
(Helmut Maderholz, 1999)