Ein Abendessen auf dem Feuerschiff LV 13 im Hamburger Hafen ist ein einmaliges Erlebnis, das schon lange vor dem Entern der Gangway beginnt und mit dem Nachtisch noch lange nicht aufhören muss.
An den Landungsbrücken
Es ist dunkel und kalt an diesem 1. Februarabend. Die Elbe liegt breit und dunkel in ihrem Bett, der scharfe Ostwind treibt kleine Schaumkrönchen auf den Wellen vor sich her und von Ferne leuchten die letzten Lichter aus den Bürotürmen, die sich am alten Hafen vor die toten Backstein-Speicherhäuser gezwängt haben.
Die Elbphilharmonie, noch vor wenigen Tagen hell und farbig illuminiert, ist nur an wenigen Fenstern beleuchtet. Die Blitzlichter der Besucher auf dem erleuchteten Aussichtsbalkon verblassen in der Stockfinsternis, die sich über Hamburg gelegt hat.
Wo ist nur das Feuerschiff, das uns heute Abend den Weg weisen soll? Keines der beiden mit Dampf betriebenen Nebelhörner ist zu hören und weit und breit ist kein Mensch zu sehen. An den Landungsstegen sind die Ausflugsschiffe vertäut und warten auf die Gäste, wenn endlich der Frühling wieder kommt.
Da – hat dort nicht ein großer Scheinwerfer aufgeleuchtet? Das Feuerschiff LV 13 ist ein schwimmender Leuchtturm, der 1952 vor Englands Ostküste in der Mündung des Humber Schiffe vor Untiefen warnte und mit seinem Leuchtturm eine wichtige Navigationshilfe darstellte. Da ist wieder das helle Licht – wir zählen langsam bis zehn – wieder das kurze Aufleuchten, das ist das Signal von LV 13!
Wir halten uns scharf rechts und wenige Meter weiter sehen wir auch die tiefrote Farbe des Leuchtturms und dann das ganze Feuerschiff – unser Abend ist gerettet: Dort haben wir für 19:00 Uhr einen Tische bestellt, um dort Abend zu essen.
Das Feuerschiff LV 13
Seit mehr als zwanzig Jahren liegt das Feuerschiff nun im Hamburger Hafen vor Anker und dient als Hotel, Restaurant, Bar, Café, Musikkneipe und abenteuerlicher Rahmen für Hochzeiten und andere Events. Wir entern über die Gangway und steigen dann über die schmale Treppe tiefer in den Bauch des Schiffes.
Ein paar Wendungen, ein langer Gang an der Steuerbordseite und ein gemütlicher Gastraum wartet auf uns. Die Tische und die Sitzbänke sind seltsam gestaffelt, um sich der Wölbung des Schiffsdecks anzupassen. Unser Tisch an Steuerbord eröffnet den Blick auf die anderen Schiffe im alten Sporthafen und auf die Elbphilharmonie, die wir schon vom Baumwall-Kai gesehen hatten.
Natürlich wählen wir bei diesem kalten Schietwetter herzhafte Hamburger Hausmannskost zum Aufwärmen:
- Fisch- und Krabbensuppe
- Gebratene Scholle und Panfisch mit Kartoffeln und Gurkensalat
- aber dann statt roter Grütze doch lieber Creme Brulée
- und einen Jubiläums Aquavit zum Abschluss
Ehe wir uns auf den Heimweg machen, erstehen wir noch ein kleines Feuerschiff LV 13 als Souvenir aus Hamburg, zur Erinnerung an diesen unvergesslichen Abend!