Auf dem Weg zum Frühstück in unserem Hotel LAGUNA SECA strolchen wir durch die Hazienda, fangen die magischen Momente an den heißen Quellen ein, an denen schon der letzte Inkakönig Atahualpa seine Wunden aus dem Krieg mit seinem Bruder gepflegt hat, ehe ihn der Konquistador Francisco Pizarro hier in Banos del Inca gefangen nahm.
Ventanillas de Otuzco
Die noch tief stehende Sonne lässt die Nebel über dem Wasser durch das Grün der Büsche leuchten. Das ist ein vielversprechender Anfang für unseren Ausflug zu den „Ventanillas de Otuzco“, wenngleich wir den Eingang zu den uralten Grabstätten nicht finden und die waghalsige Fahrt in das Bergdorf trotz Protest meiner Frau mich erst durch einen entgegenkommenden Lastwagen zum Umkehren bewegt. Der Eingang ist an der Hauptstraße, was wir erst auf der Rückfahrt sehen.
Am Rand einer Wiese über einen wilden Pfad entdecken wir dann die Felswand aus Vulkangestein, in der die Gräber wie Bienenwaben neben- und übereinander in den Fels gehauen wurden zur Bestattung der Toten. Ein toller, blauer Himmel, herrlich warme Sonne, Kakteen, Agaven und Eukalyptusbäume und die in der Morgensonne leuchtenden Felsen – ein ganz tolles Erlebnis!
Cajamarca
Eigentlich wollten wir Cajamarca nur so „en passant“ besichtigen, aber Pustekuchen – ist das eine schöne Stadt! So etwas haben wir bis jetzt in Peru noch nicht gesehen. Alte Kolonialvillen, tolle barocke Kirchen, grüne Plätze mit vielen Blumen und Cafés mit verführerischen Kuchenauslagen.
Wir besichtigen die Kammer im letzten erhaltenen Inka-Haus, in dem Atahualpa gefangen gehalten wurde und die bis zu der Höhe, mit der er mit seiner Hand reichen konnte, mit Gold und Silber aufgefüllt werden sollte als Lösegeld, um von Pizarro frei gelassen zu werden. Das Drama steht in jedem Reiseführer, aber achten Sie mal auf den Boden, wenn Sie den Ort besuchen, dort erkennt man noch heute die Regenrinnen, die Treppen und die Felsen, auf denen Cajamarca gegründet wurde.
Wir bummeln verzückt durch die Stadt, beobachten auf der Plaza de Armas das bunte Treiben und lassen uns doch tatsächlich von Torta und Kaffee verführen.
Das „EL CASCANUEZ“ ist so gemütlich und alles so lecker zugleich, der Kellner total nett – wobei, das sind eigentlich alle hier! Schweren Herzens gehen wir zum Auto zurück. Hier kann man gut und gerne zwei bis drei Tage bleiben, die Stadt genießen und Ausflüge machen (im Archiv finden Sie einen Stadtplan mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten)
Aus den Bergen zurück ans Meer
Doch uns stehen noch gut 6 Stunden Fahrt nach Trujillo bevor, von 2.750m hinunter zum Meer. Der Pass kurz nach Cajamarca wird gerade ausgebaut und ist streckenweise nur einspurig befahrbar. Das Warten an den Ampeln kostet Zeit und Nerven, weil die Peruaner bei grün anfangen waghalsige Überholmanöver zu starten, auch wenn sie über die gerade frisch geteerte und noch weiche Gegenfahrbahn führen.
Wir fahren durch das fruchtbare Tal des Rio Jequetepeque mit den quietschgrünen Reisterrassen bis nach Ciudad de Dios, der Stadt Gottes. Ab hier haben wir noch die Panamericana nach Süden vor uns, die hier in einem grauslichen Zustand ist und der Verkehr mit den vielen Trucks, die ohne Rücksicht auf Verluste überholen, ist ziemlich übel. Mein Ziel vor Einbruch der Dunkelheit nach Trujillo zu kommen, packen wir nicht ganz. Bei Nacht ist das Fahren auf diesen Straßen mit Bremshoppeln, Schlaglöchern, chaotischer Verkehrsführung und dem selbstmörderischen Stil der Auto- und Truckfahrer echt nicht lustig.