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Die Grande Dame unter den Kunstmalern von Hue gewährt uns eine Audienz, sagt Minh Anh. Dass sie dann doch bei ihrer Tochter in Amerika ist, als wir ohne sie in ihrer Villa dinieren, tut unserer guten Stimmung keinen Abbruch.
Der Garten, die alten Häuser und das Atelier in der Villa
Dahinter die geöffneten Flügeltüren eines dunkelbraunen Holzhauses aus den Bergen an der Grenze zu Laos, das Boi Tran hier als Ausstellungsraum für allerlei vietnamesischen Krimskrams wieder aufstellen hat lassen: Glückliche Ho Tais, eine Miniaturausgabe der Quan Am, der barmherzigen Mutter, aber auch alte Opiumpfeifen aus Eisenholz und gebogenen Ziegenhörnern.
Rechter Hand die Bildergalerie im Haus der 1000 Säulen. Es stammt aus dem Tiefland, wo heftiger Regen, Taifun und Hochwasser zur Regenzeit zum Alltag gehören. Hoch oben im First, unter dem mit Ziegeln gedeckten Dach, sind die Reispeicher, flache Truhen, um den Reis vor dem Hochwasser und hungrigen Nagern zu schützen.
In ihren Bildern verarbeitet Boi Tran den tragischen Tod ihres Sohnes, der in den USA studierte und arbeitete, bis er bei einem Bootsausflug beim Versuch über Bord gegangene Freunde zu retten, selbst ertrank.
Ein fantastisches Dinner
- Gemüse und Schalotten
- fein gehacktes Schweinefleisch und Garnelen
- Knoblauch, Koriander und andere Gewürze
- sowie Reis, Lotuskerne und unbekanntere Sachen
Jetzt wird gekocht! Das heißt wir halten es mit der vietnamesischen Tradition: Während unsere Frauen winzige Krabben in kleine Fleischbällchen stopfen und das Ganze kunstvoll in hauchdünnen Fladen aus Glasnudeln rollen, trinken wir vietnamesischen Rotwein und geben gute Ratschläge.
Zum Dinner werden wir in den Salon gebeten. Ein großer, heller Raum, Säulen auf kleinen Podesten, welche die Decke tragen. Im Hintergrund die Treppe aus dunklem Tropenholz zu den privaten Gemächern oben. Während der Salon dem eines französischen Kolonialhauses aus dem letzten Jahrhundert gleicht, sind die dunklen Holzfenster mit den bogenförmigen Oberlichtern typisch für Hue. An den weit geöffneten Flügeltüren lädt uns die festlich gedeckte Tafel ein die nach einem kurzen Schauer kühle Luft zu genießen.
Die einzelnen Speisen werden nicht wie in Vietnam eigentlich üblich auf einmal aufgetragen, sondern getreu der französischen Tradition in sechs Gängen:
- Krabben mit fünf Geschmacksrichtungen
- Frühlingsrolle mit hauchdünnem Netz aus Glasnudeln
- Rinderbrühe mit gerollten Reisfladen
- Gehacktes mit Koriander und Chili als Blütendeko
- Reis mit Lotuskernen in der Bambusschachtel
- Süße Suppe zum Nachtisch
Sehr gehobene vietnamesische Küche, aber dick wird man davon nicht 🙂
Verstehen Sie mich richtig, wenn es Vietnam Sterne geben würde, wären über dem Tor eine zu finden!