- Das Künstlerdorf Trarego
- Frühling unter Palmen
- Von Cannobio nach Carmine Superiore
- Kamelienblüten und Zitronen in Cannero
Auf alten Saumtierwegen von Cannobio nach Carmine Superiore wandern, heißt eintauchen in längst vergangene Zeiten, lässt die Geschichte der freien Republik Cannobio lebendig werden.
Schon auf unserem Weg die Via Umberto I. aufwärts wird uns bewusst, dass sich hier vor 800 Jahren eine stolze kleine Republik zwischen den Eidgenössischen Bünden im Norden, der mächtigen Lombardei im Osten und den expansionswütigen Mailändern im Süden behauptet hat.
Der „Parisi“ ist ein kleiner Palast mit Bogengang und einem endlos hohen, schmalen Turm, in dem das hohe Gericht, die „Banco di Giustizia“ seinen Sitz hatte und die Gesetze des hohen Rates umsetzte, die dieser im Stockwerk darüber im großen Saal erlies.
Schützengräben der Zona Liberata
Im Herbst des Jahres 1944 hatten Partisanen im Nordosten Italiens eine befreite Zone ausgerufen, welche das Westufer des Lago Maggiore bis zur Schweizer Grenze umfasste. Cannobio selbst wurde jedoch bereits nach einer Woche von der deutschen Wehrmacht zurückerobert. Hier am Hang hatten sich die Partisanen jedoch tief in den Fels gegraben und verteidigten den Zugang zum südlich gelegeneren Cannero.
1000 Jahre Schutz und Trutz
Die romanische Kirche des Hl. Gotthard
An der äußeren Südwand ist der Besuch der heiligen drei Könige dargestellt, mit denen 1164 Erzbischof Rainald von Dassel auf seinem Weg von Mailand nach Köln hier vorbeikam. Die drei heiligen Könige nicht mehr persönlich, sondern ihre sterblichen Überreste sorgsam verpackt.
Die Kirche wurde erst etwa 200 Jahre nach diesem Ereignis erbaut und ersetzte vermutlich ein für die wachsende Einwohnerzahl zu klein gewordene Burgkapelle. Carmine Superiore lag ein einer der wichtigen Alpenrouten von Mailand über den Sankt Gotthard in die Schweiz und dann weiter bis Basel, um mit dem Boot auf dem Rhein nach Köln und Aachen zu fahren.