Vom kühlen Aufseßtal auf die trockene Hochebene von Breitenlesau durch dunklen Kiefernwald auf sonnige Flächen zwischen grünenden Feldern. Und das auf historischem Boden der Befreiungskriege.
Vom Aufseßtal nach Zochenreuth
Russenlinde und die Befreiungskriege
Auf dem Rückzug Napoleons aus Russland 1820 wurde das französische Heer nicht nur vom bayerisch-österreichischen Heer bei Hanau zum Kampf gezwungen, sondern auch von russischen Verbänden verfolgt. Einer dieser versprengten Truppenteile unter General Roppmann zog auch über die Hochebene bei Breitenlesau. Der Sage nach ist dieser russische General unerwartet hier gestorben und unter der schon damals uralten Linde begraben worden. Eine mit einem Kruzifix gekrönte Steinsäule aus Muschelkalk erinnert heute noch daran. Die Russenlinde zählt mit einem Stammumfang von mehr als 8 Metern zu den stärksten Linden in Deutschland.
Von Breitenlesau zum steinernen Graben

Mittwoch – Sonntag 11:00 – 20:30 Uhr
Frisch gestärkt brechen wir wieder auf und werfen einen Blick in die kleine Kapelle, die mit ihrem spitzbogigen Tonnengewölbe die Besucher hell und freundlich empfängt und zu kurzer Besinnung einlädt. Wir gehen nach kurzer Rast die kleine Straße an der Kapelle vorbei weiter nach Westen auf den steinernen Graben zu. Ehe wir diesen erreichen, führt der Weg als schmaler Pfad ein Trockental entlang, an dem zu jeder Jahreszeit bunte Blumen blühen und uns ermuntern, einen kleinen Strauß zur Erinnerung zu pflücken.
Der Weg tritt am Ende des Tal wieder in den Wald ein und folgt etwas höher dem „steinernen Graben“ parallel. Dieser alte Fuhrweg wird von einer groben Feldsteinmauer gegen den Hang gestützt. In den Spalten und Ritzen wächst nicht nur Farn und Moos, auch ein Steinmarder hat hier genügend Platz für seine Höhle gefunden. Dies war der geschützte Zugang zur Burg Vestenberg, von der heute außer diesem Graben kaum noch Überreste auf dem Bergspron zu finden sind.
Nachdem die Nürnberger diese Veste Ende des 15. Jhdts zur Sicherung ihrer Handelswege durch das Aufseßtal als Raubgründung auf Bamberger Grund erbaut hatten, war in einem Schiedsgericht in Kersbach zwischen dem Nürnberger Burggrafen und dem Bamberger Bischof wohl der Abriss verfügt worden. 1536 wird in einer Urkunde des Joachim von Aufseß erwähnt: „…der Vestenberg genannt, da vor Zeiten ein Schloss sein sollte und eine Wohnung bestanden“.
Im Aufseßtal angekommen, finden wir im Frühjahr die Hänge leuchtend bunt geziert von Buschwindröschen, Märzenbechern, Scharbockskraut und Leberblümchen. Nun wenden wir uns nach rechts und gehen flussaufwärts durch Draisendof zurück zum Wanderparkplatz.