Wenn Sie die Sonne, das Meer und den Sangria in Sant Elm bereits zur Genüge genossen haben, ist es an der Zeit mit einer Wanderung hoch oben über der Küste mehr von Mallorca zu sehen.
Sant Elm und Dragonera
Die Schätze haben schon andere vergeblich versucht und die Zigaretten der Schmuggler sind inzwischen ungenießbar. Falls Sie vorhatten überzusetzen, suchen Sie sich lieber einen Tisch mit Blick auf die Insel, bestellen Sie einen Sangria oder zwei und die Piraten werden sich garantiert früher oder später mit ihren Segelbooten einstellen.
Von Can Tomevi auf die Ausläufer der Tramuntana
An der Hausecke treffen sich vier Wege, von denen wir den nach Norden nehmen, aus östlicher Richtung werden wir später wieder zurückkommen.
Es geht steil durch den Kiefernwald bergauf und erst weiter oben werden aus den vielen Pfaden ein klar erkennbarer Weg, der sich zwischen Felsen an der Westflanke des Berges entlang schlängelt. Herrliche Ausblicke entschädigen für die Schnauferei. Wir erkennen die steinige Badebucht Cala en Basset und links davon auf dem Kliff den zugehörigen Torre, dahinter La Draguera, die uns begleiten wird. Der nun etwas breitere Weg gibt uns Gelegenheit, Kräfte zu sammeln für den Abenteuerteil dieser Wanderung. Vor uns links oben zeigen uns große Felsen mit Krüppelkiefern, wo sich der Weg für ein paar Höhenmeter in einen Klettersteig verwandelt. Die Traverse ist gut erkennbar und nicht allzu schwierig auf allen vieren zu meistern (Handschuhe nicht vergessen!), aber nichts für kleine Kinder!
Sa Trapa: Trappistenkloster im Wiederaufbau
Eine Kornmühle ist heute noch zu besichtigen, einschließlich der Futterraufe für die Maultiere, welche den Malstein antrieben. Die große runde Aussichtsplattform war der Dreschplatz auf dem das Korn durch im Kreis gehende Mulis ausgetreten wurde. Doch schon 1820 hatten sich die politischen Verhältnisse in Frankreich gewandelt, der Trappistenorden offiziell anerkannt und die Mönche gingen wieder zurück in ihre Heimat. Die isolierte Lage hat das Kloster wohl weitgehend davon verschont, als Steinbruch für neue Fincas verwendet zu werden.
Von der Kapelle ist das Hauptgewölbe wieder durch ein Dach gesichert, das zentrale Wohngebäude ist aber im Frühjahr 2013 noch in einem desolatem Zustand. Die Naturschutzgruppe, die mit Unterstützung der Regierung und der Bevölkerung 1980 das Gelände übernommen hat, wollte daraus bereits von Jahren ein Refugio, eine Wandererherberge am GR 221 machen. Auf absehbare Zeit sollte man Wasser, Brot, Käse und Wurst noch selber mitbringen.
Mallorcas Südwestspitze liegt uns zu Füßen
In Höhe der Finca Sa Palomera nehmen wir in der letzten scharfen Linkskehre den mit einem Steilpfeil gekennzeichneten Weg nach rechts. Der bringt uns in westlicher Richtung dann wieder nach Can Tomevi und unserem Auto.
Spätestens jetzt ist es aber an der Zeit für eine Sangria auf der Terasse des Restaurants, direkt über dem Anlegeplatz des Ausflugsboots.
