Tat Kuang Si, der Wasserfall mit den Sinterterrassen und dem türkisgrünen Badewasser, in dem statt des Hirsches heute Wanderer baden, liegt eine Stunde südlich von Luang Prabang in Nordlaos.
Nach dem kleinen Örtchen Thapene ist unter riesigen Laubbäumen ein weiter Sandplatz, umgeben von Souvenirständen und großen, offenen Hütten mit einer Auswahl an Hemden, Hosen und Kleidern wie bei H&M. Außer unserem Dutzend Mekong-Reisenden ist um 10 Uhr morgens noch niemand hier und wir genießen die Ruhe, als wir den breiten Weg aufwärts zum Wasserfall wandern.
Unser Guide erzählt uns die lokale Legende, nach der der Ursprung des Wasserfalls eine Quelle hoch oben in den Bergen ist, die ein weiser, alter Mann entdeckte, als er tief in der Erde nach Wasser grub:
„Die Quelle war so ergiebig, dass sie nicht nur einen kleinen Teich füllte, den der Alte für seine Tiere angelegt hatte, sondern sich über die Felsen zu Tal ergoss. Dort, wo das Wasser sich unterhalb des Wasserfalls sammelte, lies sich ein stattlicher goldener Hirsch unter einem mächtigen Felsen nieder, der ihn vor den fallenden Fluten schützte. Der Klang des Wassers, das an diesem Felsen abprallte, erzeugte einen tiefen, weit tragenden Ton wie der große Gong eines Tempels und war bis nach China zu hören. Von überall kamen nun die Menschen, um die Schönheit des goldenen Hirsches zu bestaunen, die einzigartige Natur an diesem Ort zu erleben und um in den warmen Wassern der Sinterbecken zu baden.“
Am Parkplatz angekommen, schlendern wir durch über den Markt und entdecken schöne Freizeithemden für mich. Dass sie aus Indonesien kommen, bestreitet der Händler natürlich, auch wenn wir die gleichen Hemden später in Nordthailand für den doppelten Preis sehen, sind sie ein praktisches und schönes Souvenir.